Am 18. März besuchte der jüdische Deutsch-Rapper Ben Salomo aus Berlin zum wiederholten Male unsere Schule. Er berichtete uns Neunt- und Zehntklässlern von seiner Familie zu Zeiten des Nationalsozialismus, aber auch von seinen eigenen schmerzhaften Erfahrungen mit Antisemitismus schon in seiner Kindheit und Jugend. In seinem engagierten und ergreifenden Vortrag betonte er, wie aktuell und präsent der Judenhass in Deutschland wirklich ist. Wir erfuhren dabei viel darüber, wo sich Antisemitismus im Alltag und mitten unter uns versteckt, und dass Ausgrenzung sich nicht nur gegen Juden, sondern auch gegen viele Andersdenkende oder Menschen, die „anders aussehen“, richtet.
Ben Salomo berichtete davon, dass er selbst als sehr erfolgreicher Rapper mit Anfeindungen im Backstagebereich und seitens der Musikindustrie zu tun hatte, dass er von anderen berühmten Rappern bedroht wurde, die ihrerseits mit rechtsextremen Gruppierungen zu tun hatten und haben. Als die Bedrohungen Überhand nahmen, beendete er seine Karriere als Rapper und Showmaster von „Rap am Mittwoch“. Seitdem hat er mit Unterstützung der Friedrich-Naumann-Stiftung bereits mehr als 500 Schulen besucht, um über Antisemitismus in Deutschland aufzuklären.
Den meisten von uns hat Ben Salomo die Augen geöffnet. Wir werden hoffentlich ab jetzt mit offenerem Blick für Ungerechtigkeiten und Anfeindungen durch die Welt gehen und uns nicht mehr von Halbwissen und Gerüchten beeinflussen lassen. Trotz der Ernsthaftigkeit des Themas war Salomos Vortrag spannend und mitreißend. Am Ende der Veranstaltung begeisterte er noch mit einer Rap-Einlage und der Möglichkeit für Selfies mit ihm.
(Leonie Schulzendorf, Schülersprecherin PGRS+)