Häusliche Gewalt ist in unserer Gesellschaft leider noch immer ein Tabuthema; auch Kinder leiden darunter. Doch wie bekommt man ein Kind dazu, sich zu öffnen, dass es um Hilfe bittet, anstatt stillschweigend zu ertragen, was zu Hause passiert?
In Kooperation mit dem Netzwerk STOPP – dem Interventionsprojekt gegen Gewalt an Frauen und ihren Kindern in der Südpfalz – führte Schulsozialarbeiterin Julia Bambauer an der Paul-Gillet-
Realschule plus in Edenkoben das Gewaltpräventionsprojekt „Wutmann“ durch.
Zunächst wurde den Schülerinnen und Schülern der Klassenstufe sechs der Trickfilm „Wutmann“ gezeigt. Der 20minütige Film zeigt aus der Perspektive des 6-jährigen Boj, wie Kinder unter der Gewalt zwischen den Eltern leiden. Boj entdeckt, dass es Umfeld viele Menschen gibt, die ihm helfen wollen und manche, die es können.
Das sensible Thema häusliche Gewalt wurde zudem in Gesprächen aufgearbeitet. Das Netzwerk STOPP – vertreten durch die die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises SÜW Barbara Dees, Frauenschutzhilfe SÜW Patricia von Rochow, sowie der Polizeiinspektion Edenkoben – zeigten den Schülerinnen und Schülern, dass Gewalt gegen Frauen und vor allem auch gegen Kinder in jeglicher Form nicht zu akzeptieren ist.
Den Schülerinnen und Schülern sollte so vermittelt werden, dass sie nicht schuld sind, wenn zuhause Gewalt herrscht und sich auch Kinder Hilfe holen dürfen. Ansprechpartner, die innerhalb der Schule zur Verfügung stehen, wie Lehrkräfte und die Schulsozialarbeiterin, wurden vorgestellt. Auch auf außerschulische Stellen – wie beispielsweise den Kinderschutzdienst, die Polizei und die „Nummer gegen Kummer“ wurde hingewiesen.
Das Projekt „Wutmann“ geht zurück auf das im Jahr 2013 konzipierte Schulprojekt des Netzwerkes STOPP. Es wurde gemeinsam mit dem Kinderschutzdienst Landau, dem Frauenhaus Südpfalz, der Polizei, dem Interventionszentrum Landau sowie den Gleichstellungsbeauftragten von Landau und SÜW entwickelt und bisher verschiedenen Schulen angeboten und durchgeführt.